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Ruppert, Felix
Die Sozialadäquanz im Strafrecht
Rechtsfigur oder Mythos?
Duncker & Humblot
978-3-428-15844-7
1. Aufl. 2019 / 330 S.
Monographie/Dissertation

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Kurzbeschreibung

Reihe: Strafrechtliche Abhandlungen. Neue Folge. Band: 291

Die Arbeit widmet sich der Rechtsfigur der Sozialadäquanz im Strafrecht, welche wie wohl keine Zweite einerseits zuhauf als Heilsbringer herangezogen, andererseits mindestens ebenso häufig in Gänze abgelehnt wird. Dies verwundert indes nur wenig, wird der Sozialadäquanz doch seitens deren Anhänger seit jeher die Kraft zugestanden, die Strafbarkeit trotz formeller Einschlägigkeit des Tatbestandes einzuschränken, wenn sich die zu beurteilende Handlung im Rahmen der gesellschaftlich bedingten Ordnung des Gemeinschaftslebens bewegt. Damit steht die Rechtsfigur freilich vor dem Spagat, die Vorgaben des Sollens nicht durch die Umstände des Seins zu durchbrechen, letztere aber gleichwohl im Strafbarkeitsverdikt zu berücksichtigen. Daher wird die lebhaft umstrittene Sozialadäquanz auf deren Grundlage sowie Berechtigung im Verbrechenssystem hin untersucht und letztlich auf die Straftheorien zurückgeführt, sodass sie als Rechtsfigur sui generis in Gestalt einer metateleologischen Reduktion begriffen wird.

Die Arbeit behandelt die einerseits mit großer Beliebtheit zur Strafbarkeitsrestriktion herangezogene Sozialadäquanz, welche jedoch andererseits aufgrund deren Unbestimmtheit sowie unklaren Ursprungs entschieden abgelehnt wird. Ergründet wird, inwiefern sich diese Rechtsfigur in das Verbrechenssystem einfügt und worauf sie gründet, wenn sie die Dichotomie von Sein und Sollen wahren, aber dennoch eine gesellschaftliche Bewertung des Handelns in das Strafbarkeitsverdikt aufnehmen soll.